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Impfserie: Schutz vor der Zeckenkrankheit FSME
Impfen bewahrt uns vor oft lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Der kleine Piks mit der großen Wirkung bereitet das körpereigene Abwehrsystem auf den Kontakt mit den Krankheitserregern vor. Informieren Sie sich in der ärztlichen Praxis und in der Apotheke über die Vorteile und möglichen Risiken beim Impfen. Wenn Sie Ihr Wissen dazu vertiefen wollen: In den folgenden Ausgaben stellen wir Ihnen weitere wichtige Impfungen vor.
Wer bekommt sie?
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt die FSME-Impfung für alle, die in „Risikogebieten“ leben oder dorthin reisen und sich in der Natur aufhalten möchten – also zum Beispiel auf der Wiese spielen, wandern oder picknicken. Zecken lauern nämlich vorwiegend auf Gräsern. Wer in einem der Risikogebiete wohnt oder dort Urlaub machen möchte, bekommt die Kosten der Impfung von der Krankenkasse erstattet. Viele Kassen übernehmen die Kosten der FSME-Impfung aber auch unabhängig von Wohnort oder Reiseziel. Es lohnt sich, bei seiner Krankenkasse nachzufragen.
Warum ist sie wichtig?
Zecken können mit ihren Bissen ein Virus übertragen, das die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursacht. Die Krankheit beginnt meist mit Kopf- und Gliederschmerzen. Später kann sich eine gefährliche Hirnhautentzündung entwickeln, gegen die es keine Therapie gibt. Schlimmstenfalls kann sie sogar tödlich verlaufen.
Was ist das für ein Impfstoff?
Zur Anwendung kommt ein sogenannter Totimpfstoff. Das ist ein Serum mit abgetöteten Krankheitserregern oder Bestandteilen der Erreger. Diese können sich nicht mehr vermehren und daher keine Infektion auslösen. Der Körper baut nach dem Kontakt mit ihnen dennoch Antikörper gegen die Krankheit auf.
Für einen vollständigen Schutz gegen FSME erfolgen zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen. Rund zwei Wochen danach ist man geschützt. Eine Alternative ist die FSME-Schnellimpfung, bei der drei Mal in kurzen Abständen geimpft wird. Bis zum vollständigen Schutz dauert es anschließend etwa drei bis vier Wochen.
Wo die Gefahr am größten ist
Durch den Klimawandel breiten sich Zecken immer weiter aus. Besonders hoch ist die Gefahr in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen. Aber auch in Nachbarländern wie Österreich, der Schweiz, Polen oder Tschechien besteht FSME-Infektionsrisiko. Welche deutschen Landkreise besonders betroffen sind, zeigt diese aktuelle Karte.
Extra-Tipp
Zecken können eine weitere Krankheit übertragen, für die es jedoch keine Impfung gibt: die Borreliose. Mit Antibiotika lässt sie sich aber gut bekämpfen. Man sollte allerdings schnell handeln. Gehen Sie baldmöglichst zum Arzt, wenn Sie nach einem Zeckenbiss Veränderungen an der Haut (etwa Ausschläge oder kreisrunde rote Flecken) beobachten oder wenn grippeähnliche Symptome auftreten.